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2022/04/05 / Erste Group Research

Global Strategy 2Q22


Die Verunsicherung durch den Krieg in der Ukraine, stark gestiegene Rohstoffkosten und die Verschärfung der Lieferkettenprobleme belasten den Konjunkturausblick. Gleichzeitig sind die Inflationsrisiken stark gestiegen. Die Fed hat eine schnellere geldpolitische Straffung in Aussicht gestellt, die EZB wird die Geldpolitik graduell normalisieren. Wir bevorzugen weiterhin Investitionen am Aktienmarkt und quer über alle Ratingsegmente Unternehmensanleihen aus defensiven Sektoren, insbesondere Emittenten mit höherer Preissetzungsmacht.

Konjunktur: Durch nachhaltige Öffnungsschritte sollte sich das Wachstum in der Eurozone im 1Q wieder beschleunigt haben. Allerdings verursacht der Krieg in der Ukraine nun wirtschaftliche Abwärtsrisiken. Globale Rohstoffpreise sind gestiegen, da Russland und die Ukraine global wichtige Exporteure von fossilen Energieträgern, Metallen und Nahrungsmitteln sind. Die höheren Preise könnten den privaten Konsum dämpfen und eine neuerliche Verschärfung von Lieferkettenproblemen trifft den produzierenden Bereich. Gleichzeitig sind die Aufwärtsrisiken für die Inflation in diesem Jahr gestiegen. Die weitere Entwicklung der Konjunktur und Inflation wird vom Fortgang des Kriegs bzw. der Spannungen zwischen Russland und dem Westen abhängen. In den USA war die wirtschaftliche Erholung bereits weit fortgeschritten und der Arbeitsmarkt sorgt für starkes Beschäftigungs-wachstum. Wir rechnen auch hier mit einer Belastung der Wirtschaft durch die hohe Inflation und steigende Zinsen. Auch eine Abkühlung des Immobilienmarktes ist wahrscheinlich.

Anleihen: Gestiegene Rohstoffkosten und die Verschärfung der Lieferkettenprobleme haben zu einer Aufwärtsrevision der Inflationsprognosen 2022 geführt. Für 2023 und 2024 erwartet die EZB Inflationsraten nahe ihrem Ziel. Wenn sich der mittelfristige Inflationsausblick durch die wirtschaftlichen Abwärtsrisiken bis zur Sitzung im Juni nicht verschlechtert, beabsichtigt die EZB, das Anleiheankaufprogramm (APP) im 3Q zu beenden. Wir rechnen danach mit einer Anhebung des Einlagezinssatzes im Dezember. Durch die starke Inflationsdynamik sind die Renditen deutscher Bundesanleihen über alle Laufzeiten gestiegen. Sobald ein gradueller Zinsanhebungspfad erkennbar wird, sollte sich die Zinskurve vom kurzen Ende aus verflachen. Die US Fed hat eine schnellere geldpolitische Straffung - mit mehreren Zinsschritten bis Jahresende - in Aussicht gestellt. Allerdings geht sie dabei von einer weiterhin starken Konjunktur und hoher Inflation aus. Der Anleihemarkt preist jedoch bereits eine schwächere Konjunktur ein, die Zinskurve hat sich verflacht und eine inverse Kurve ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit.

Währungen: Der Krieg führte zu sicheren Hafen-Flüssen und einer Befestigung des US-Dollar und Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Fundamentale Gründe sprechen allerdings für einen etwas schwächeren USD und CHF in den nächsten Quartalen. Der Goldpreis ist gestiegen, er profitiert von anhaltend negativen realen Renditen.

Aktien: Positives Umsatz- und Gewinnwachstum sollte den globalen Aktienmarkt unterstützen, wir erwarten eine Performance in einer Bandbreite von 0 bis +5%, allerdings bei höherer Volatilität. Europäische Unternehmen sind von steigenden Energiepreisen und der Verschärfung der Lieferkettenprobleme stärker betroffen als amerikanische. Europäische Indizes sollten daher stärker unter der Unsicherheit und geringeren Wachstumsdynamik leiden.

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General information

AuthorErste Group Research
Date2022/04/05
Languagede
Product nameGlobale Strategie
Topic in focusCredits/ Corporate bonds, FX, Macro/ Fixed income
Economy in focusAustria, Croatia, Czech Republic, Eurozone, Germany, Hungary, Poland, Romania, Russia, Serbia, Slovakia, Slovenia, Switzerland, Turkey, United States
Currency in focusCroatian Kuna, Czech Koruna, Euro, Hungarian Forint, Polish Zloty, Romanian Leu, Serbian dinar, Swiss Franc, Turkish Lira, US Dollar
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